Es genügt oft ein Moment Unaufmerksamkeit. Man fährt ein anderes Auto als sonst, der „Autopilot“ lässt einen an der üblichen Tanksäule tanken, mit den Gedanken ist man gerade ganz woanders und schon ist es passiert. Eine Fehlbetankung ist grundsätzlich nicht unproblematisch. Der Motor kann stehen bleiben und gerade bei modernen Dieselfahrzeugen kann auch schnell die empfindliche Einspritzanlage Schaden nehmen. Und dann kann es teuer werden.
Prinzipiell gilt: Stoppen Sie sofort den Tankvorgang, sobald Sie Ihren Irrtum bemerken. Starten Sie auf keinen Fall den Motor und auch die Zündung unbedingt auslassen! Bei modernen Autos wird oft bereits beim Öffnen der Fahrzeugtür – spätestens beim Einschalten der Zündung – die empfindliche Kraftstoffpumpe der Einspritzanlage aktiviert. Es sollte daher auf jeden Fall in der Betriebsanleitung nachgelesen werden, welche konkreten Schritte genau bei Ihrem Fahrzeug zu unternehmen sind.
Gründe für eine Fehlbetankung
Wann der Tank leer gepumpt werden muss und wann ein Auffüllen des Tanks mit dem richtige Kraftstoff sowie eine umsichtige Fahrweise ausreichen kann, lesen Sie hier:
Motor nicht starten – auch bei geringen Mengen! Wenn Sie die Fehlbetankung erst während der Fahrt merken, halten Sie nach Möglichkeit sofort an und schalten den Motor aus. Setzten Sie sich mit der Werkstatt in Verbindung. Je nach Motor und Menge des falschen Kraftstoffs können Sie entweder vorsichtig weiter fahren (und immer wieder richtigen Sprit nachtanken) oder aber Sie müssen den Tank leer pumpen lassen. Schäden an Einspritzanlage und Abgas-Nachbehandlung sind nicht auszuschließen.
Wenn Sie weder Motor noch Zündung gestartet haben, genügt unter Umständen das Abpumpen des Benzin-Diesel-Gemisches aus dem Tank. Ist der Motor jedoch schon gelaufen, kann ein Austausch des gesamten Einspritzsystems einschließlich Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitungen und Tank erforderlich sein. Das kann mehrere Tausend Euro kosten.
Die Reparatur ist zwingend erforderlich, wenn sich bereits Späne im Kraftstoffsystem gebildet haben. Denn selbst wenn der Motor noch läuft, haben die Teile der Hochdruck-Einspritzanlage bereits Schaden genommen, weil Benzin sofort den dringend benötigten Diesel-Schmierfilm abwischt. Dies zeigt sich danach oft durch einen Pumpen-Totalschaden. Weit verbreitet ist der Irrglaube, etwas Benzin im Diesel schade nicht, vor allem im Winter. Das gilt heute nicht mehr. Handelt es sich hingegen um ein älteres Dieselfahrzeug (Wirbel- oder Vorkammer-Diesel, nicht Direkteinspritzer), so sind einige Liter Benzin zusammen mit einer Diesel-Restmenge meist nicht schädlich.
Das ist unbedenklich, wenn Ihr Fahrzeug grundsätzlich für E10 freigegeben ist. Andernfalls kann bereits eine einzige irrtümliche Tankfüllung mit E10 zu ernsten Schäden führen. Im Falle einer Fehlbetankung mit E10 sollten Sie die Hinweise des Fahrzeugherstellers beachten.
Hier kann es ausreichen, den Tank mit einer ethanolarmen Kraftstoffsorte (am besten Super Plus) aufzufüllen, um damit wieder ein möglichst unkritisches Ethanol-Mischungsverhältnis zu erreichen. Ist der Tank allerdings randvoll mit E10 aufgefüllt, ist das Abpumpen des Kraftstoffes – je nach Vorgabe des Herstellers – erforderlich.
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